30. April, 2008

THE Alamo

Katies Großmutter mußte leider vor einigen Monaten in ein Pflegeheim umziehen. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie allein in dem großen, sehr schön gelegenen Haus in San Antonio gelebt. Und wie das so ist, wenn man viele Jahrzehnte in einem Haus wohnt – es sammelt sich eine Unmenge an Kram an.

Heute wollte Katie, eine von Andreas Bekannten, ein paar Bilder und ein paar Kleinigkeiten aus dem Haus holen. Dabei hat sie immer Sorge, daß sie, wenn sie alleine in dem Haus stöbert, die Zeit vergißt und viel zu lange bleibt. Desalb war sie froh, daß Andreas mich als Begleiter vermittelt hat und mir angeboten, mir in San Antonio „THE Alamo“ und den Riverwalk zu zeigen.

In Alamo hatten sich etwa 200 texanische Bewaffnete zwölf Tage lang gegen eine 3000 Mann starke mexikanische Armee verschanzt – bis sie schließlich aufgerieben wurden. Dieser lange Widerstand trotz aussichtsloser Situation gilt als das Symbol für den Freiheitswillen der Texaner – und soll ihnen den Mut gegeben haben, die zahlenmäßig weit überlegenen Mexikaner aus dem Land zu treiben.

Heute ist von „The Alamo“ nur noch ein kleines Gebäude mit umliegenden Gärten übrig – eine ehrfürchtig bewunderte Touristen-Attraktion im Zentrum von San Antonio. Die umliegenden Gebäude sind extra so angelegt, daß kein Schatten auf „The Alamo“ fällt. So stehen auf der Nordseite einige Hochhäuser, während auf der Südseite nur zweistöckige Häuser gebaut wurden. Schon witzig, wie auf der einen Seite sich die Texaner nicht im geringsten dafür interessieren, daß sie die Sichtachsen eines historischen Gebäudes wie des Austiner Kapitols mit Hochhäusern zupflastern, auf der anderen Seite aber einem Ort, an dem gekämpft wurde geradezu kultische Verehrung angedeihen lassen.

Was mich ärgert – ich Depp habe meine Kamera vergessen. Schade, denn neben den sehr schönen Häusern im viktorianischen Stil ist der Riverwalk, ein kreisförmig angelegter Fluß mit anliegenden Geschäften und Restaurants, eine echte Sehenswürdigkeit.

Eine Notiz noch zu gestern (Montag) – es gibt nicht viel zu erzählen. Der Jetlag hat mich noch einmal so richtig geplättet. Das soll wohl normal sein, daß man am dritten Tag ein letztes mal heimgesucht wird. Na, jedenfalls hieß das viel schlafen, ein wenig abhängen.

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