30. November, 2005

Keine Umstände, bitte

Gestern Abend klingelt das Telefon. Ein Freund erklärt mir lang und umständlich, daß mir jemand eine Email geschrieben hätte, an welchem Wochentag und Datum, um welche Uhrzeit ich sie bekommen haben müßte, daß ich die eigentlich doppelt haben müßte, weil ich sie ja noch einmal weitergeleitet bekommen hätte, und daß…

Nach vier Sätzen tappe ich immernoch im Dunkeln, worum es eigentlich geht und was von mir erwartet wird. Damit hat der Anrufer den Punkt erreicht, an dem ich ziemlich zappelig werde. Habe ich schon erwähnt, daß Geduld nicht gerade zu den Tugenden gehört, die ich spielerisch beherrsche?

Passend dazu ging’s gestern morgen im Radio um Arbeitnehmer jenseits der 50. Dabei wurde hervorgehoben, daß denen gemein sei, nicht mehr so schnell zu sein, sie dafür aber als unschätzbaren Vorteil hätten, selbst komplizierte Sachverhalte aufgrund ihrer hohen Erfahrung auf das wesentliche reduzieren zu können. Manchmal wünsche ich meinen Mit-25-35ern ein wenig mehr von dieser Fähigkeit.

Ich arbeite in einer Stabstelle in der als Kompetenz erwartet wird, Dinge knapp und klar darzustellen. Wenn es dann auch noch leicht verständlich sein soll, nennen wir das liebevoll „Management-Summary“. Details werden auf Backup-Folien am Ende einer Präsentation bereitgehalten, aber nur auf Wunsch oder Nachfragen gezeigt.

Wenn ich so darüber nachdenke… heißt das, daß ich in meiner Freizeit am liebsten auf Powerpoint-Foliensatz-Niveau kommunizieren würde? 😀

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