3. Januar, 2006

Stromableser

Vor der Wohnungstür treffe ich heute morgen auf unsere 83-jährige Vermieterin und einen Unbekannten, der sich an den Stromzählern im Flur zu schaffen macht. Es wiederholt sich das übliche Ritual: Ich grüße bemüht freundliche, meine Vermieterin antwortet eher widerwillig.

Einen Treppenabsatz tiefer ruft sie mir dann hinterher, ob ich denn keine Postkarte bekommen hätte. Wie bitte? Ja, ich müsse schon meinen Zähler ablesen und das dann den Stadtwerken melden. Mir dämmert, worum es geht. Aber da meine Vermieterin jetzt erst richtig in Fahrt kommt, wende ich mich direkt ihre Begleitung. Und richtig, er ist ein Angestellter der Stadtwerke. Aber als er in seine Unterlagen schaut, fehlt ihm nicht mein Zählerstand, sondern der von zwei anderen Bewohnern im Haus.

Ich verabschiede mich also, nicht ohne meine Vermieterin noch einmal darauf hinzuweisen, daß ich meinen Zähler im Herbst abgelesen und die Daten weitergereicht hätte. Darauf ruft sie mir erbost hinterher, das habe sie ja nicht wissen können.

Stimmt – konnte sie nicht. Aber ihr Vermutungen reichten aus mich erst einmal anzublaffen. Gut, daß wir bald ausziehen…

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