14. September, 2006
Saubere Straßen für Papst Benedikt
Die letzten Tage waren für mich relativ unspektakulär – das allerdings nur, weil ich meinen Bewegungsraum auf die Strecke Arbeit-Wohnung eingeschränkt habe. Man sollte gar nicht meinen, wie stark der Verkehr zwischen München und Regensburg eingeschränkt war. Eigentlich hätte ich heute lieber von daheim gearbeitet. Der Papst sollte vom Münchner Flughafen aus nach Rom zurückfliegen. Und natürlich ging auch das nicht ohne zahlreiche Straßensperren.
Aber einige Termine zwangen mich dann doch in’s Büro. War auch gar nicht so schlimm. Von meinem Fenster aus kann ich recht gut die Frachtterminals überblicken – und als ich da die Tribüne sah, hat es mich zur Mittagspausen dann doch mit der Kamera zum Papst-gucken gezogen. Wenn es denn zu Fuß nur einen guten Kilometer die Straße hinunter ist…
Ich muß wohl wieder einmal sehr offiziell ausgesehen haben, mit weißem Hemd, Sonnenbrille – jedenfalls wurde ich von den Polizistinnen, die dabei waren die Straße abzusperren, nicht verscheucht (wie alle anderen) sondern gefragt: „Gehören Sie dazu?“ – das „Aber sicher!“ lag mir schon auf der Zunge, aber angesichts der Terror-Paranoia (und meines vollen Terminkalenders) hätte das böse in’s Auge gehen können. Also habe ich lieber brav zugegeben, daß ich rein privat hier bin und wurde prompt hinter die Absperrung komplimentiert.
Dort sammelten sich in der nächsten Stunde gut zwei, drei Dutzend Flughafen-Werftarbeiter. Immer wieder kreisten Hubschrauber über unseren Köpfen, schwarze Limosinen mit Kojaklampen fuhren auf und ab – und endlich kam… ein Straßenreinigungsfahrzeug. Extra für den heiligen Vater wurde noch einmal schnell die Straße sauber gemacht. Schönes Bilderbuch-Bayern…
Schließlich ging alles ganz schnell – erst etliche Motorrad-Polizisten, dann ein schwerer schwarzer Audi mit einem winkenden Papst im Fond, dann ein Rettungswagen, noch mehr schwarze Audis mit nicht minder winkenden älteren Herren in Kardinals-Gewändern und schon war er vorbei, der Papst.
Naja… wenigstens kann ich jetzt sagen, ich wäre Papst Benedikt auf unter 15m nahe gekommen, als er seine bayerische Heimat besucht hat 😉