30. April, 2008

Rock, man!

Während Andreas mich jetzt in die Geheimnisse des Rockstar seins mittels Guitar Hero einführt, hier ein Link auf ein Musikvideo von Tenacious D. Joe Black schlägt mal wieder zu. Er hat es einfach drauf.

http://www.youtube.com/watch?v=pcJwz7wu8_s

30. April, 2008

Katie irrt sich

University of Texas in Austin Tower, illuminated with 1Nein – auf diesem Foto ist nicht der „Owl Tower“ zu sehen. Nachdem Katie mich nach unserem Trip nach San Antonio abgesetzt hatte, rief sie ganz begeistert an, ich müsse unbedingt meine Kamera nehmen und kommen. Der Owl Tower sei beleuchtet, ein Hochhaus, das, aus dem richtigen Winkel betrachtet, aussieht wie eine Eule. Stimmt aber nicht. Denn bei diesem Hochhaus handelt es sich tatsächlich um den Unviversitätsturm. Eben der, der 1966 Schauplatz eines Amoklaufs war.

Heute wird der Turm zu verschiedenen Anlässen unterschiedlich illuminiert. Und der konkrete Anlaß diese Nacht:

The Tower at The University of Texas at Austin will be lighted orange with the number „1“ Tuesday evening (April 29) in recognition of the Intellectual Property Moot Court Team National Championship.

The national 2008 Giles Sutherland Rich Memorial Intellectual Property Moot Court Competition took place in Washington, D.C., April 16-18.

Na, da gratuliere ich doch ganz herzlich.

Um an mein Foto, das ich vom Dach der Zuschauertribüne des Uni-Stadions aufgenommen habe, zu kommen, mußte ich eine Feuertreppe elf Stockwerke hochrennen. Eigentlich komisch, daß die Tür zu dieser Feuertreppe offenstand. Gut, daß ich nur meine Kamera dabei hatte.
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30. April, 2008

THE Alamo

Katies Großmutter mußte leider vor einigen Monaten in ein Pflegeheim umziehen. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie allein in dem großen, sehr schön gelegenen Haus in San Antonio gelebt. Und wie das so ist, wenn man viele Jahrzehnte in einem Haus wohnt – es sammelt sich eine Unmenge an Kram an.

Heute wollte Katie, eine von Andreas Bekannten, ein paar Bilder und ein paar Kleinigkeiten aus dem Haus holen. Dabei hat sie immer Sorge, daß sie, wenn sie alleine in dem Haus stöbert, die Zeit vergißt und viel zu lange bleibt. Desalb war sie froh, daß Andreas mich als Begleiter vermittelt hat und mir angeboten, mir in San Antonio „THE Alamo“ und den Riverwalk zu zeigen.

In Alamo hatten sich etwa 200 texanische Bewaffnete zwölf Tage lang gegen eine 3000 Mann starke mexikanische Armee verschanzt – bis sie schließlich aufgerieben wurden. Dieser lange Widerstand trotz aussichtsloser Situation gilt als das Symbol für den Freiheitswillen der Texaner – und soll ihnen den Mut gegeben haben, die zahlenmäßig weit überlegenen Mexikaner aus dem Land zu treiben.

Heute ist von „The Alamo“ nur noch ein kleines Gebäude mit umliegenden Gärten übrig – eine ehrfürchtig bewunderte Touristen-Attraktion im Zentrum von San Antonio. Die umliegenden Gebäude sind extra so angelegt, daß kein Schatten auf „The Alamo“ fällt. So stehen auf der Nordseite einige Hochhäuser, während auf der Südseite nur zweistöckige Häuser gebaut wurden. Schon witzig, wie auf der einen Seite sich die Texaner nicht im geringsten dafür interessieren, daß sie die Sichtachsen eines historischen Gebäudes wie des Austiner Kapitols mit Hochhäusern zupflastern, auf der anderen Seite aber einem Ort, an dem gekämpft wurde geradezu kultische Verehrung angedeihen lassen.

Was mich ärgert – ich Depp habe meine Kamera vergessen. Schade, denn neben den sehr schönen Häusern im viktorianischen Stil ist der Riverwalk, ein kreisförmig angelegter Fluß mit anliegenden Geschäften und Restaurants, eine echte Sehenswürdigkeit.

Eine Notiz noch zu gestern (Montag) – es gibt nicht viel zu erzählen. Der Jetlag hat mich noch einmal so richtig geplättet. Das soll wohl normal sein, daß man am dritten Tag ein letztes mal heimgesucht wird. Na, jedenfalls hieß das viel schlafen, ein wenig abhängen.

28. April, 2008

Packed Sunday

„Und? Hast Du schon die großen Vorzüge von Austin kennengelernt,“ fragt mich Heather. Klar – habe ich. Sonntags einkaufen und Barbecue.

Das Gewitter von heute morgen hat die Luft merklich abgekühlt. Entsprechend kurz war unser Mittagsausflug zu einem Aussichtspunktüber den Colorado-River (inklusive Blick auf die Häuser am lokalen Millionenhügel wo sich Berühmtheiten wie Lance Armstron ihr Domizil errichtet haben). Andreas hielt zum Mittag den Zeitpunkt für gekommen, mich auf texanisch zu initiieren – mit einem Mittagessen in Rudy’s Bar-B-Q. Da gibt es Fleisch mit Fleisch und Fleisch. Als Beilage kann man dann noch Fleisch nehmen. Und wer das nicht mag, für den gibt es dann noch Fleisch. Und nach dieser Mahlzeit muß ich zugeben – ich bin nichts mehr gewohnt. Rudy’s BBQ-Sauce hat meine Magenwände arg gebeutelt.

Da hilft nur Bewegung. Und Sonntag ist Shoppingtag, denn Ladenschlußgesetze kennt man hier schon lange nicht mehr. Also sind wir durch die „etwas“ größeren Läden gezogen. Ich bin ja nicht nur zum Einkaufen hier – aber einige Geschäfte sind hier echte Sehenswürdigkeiten. Unglaubliche Ansammlungen von Plunder auf engstem Raum.

Eine Attraktion in Austin ist das „Alamo Drafthouse Cinemas„, in dem statt Werbung vor jedem Film eine dreiviertel Stunde lang passend zum Hauptfilm Vorfilme gezeigt werden – Low-Budet Produktionen ebenso wie Vorschauen auf alte schwarz-weiß Schinken. Ein Riesenspaß, den wir uns gegen Abend gegönnt haben. Den Hauptfilm „Forbidden Kingdom“ mit Jackie Chan und Jet Li hat Cynx ja bereits vor einigen Tagen vorgestellt. Der Plot ist vorhersehbar, mindestens sechs Szenen direkt aus dem Herren der Ringe geklaut. Und trotzdem ist der Film sehr amüsant und sehenswert.

Na – und jetzt sitzen wir mit Heather im Elysium, einer echt netten Disco, die heute abend ein 80er Jahre Special hat. Die Tanzfläche ist groß und gut gefüllt, das Publikum hat Spaß. Die Musik macht wirklich Laune und ich komme leicht mit den Leuten in’s Gespräch. Trotzdem merke ich, daß ich langsam müde werde. Verflixter Jetlag.

27. April, 2008

In Amerika ist alles größer

7:20Uhr // 14:20Uhr

Was hat mich geweckt? Der JetLag? Oder doch dieses unglaublich heftige Gewitter, mit Unmengen von Wasser, heftigen Blitzen und nicht endendem Donner? In Amerika ist alles größer – auch die Gewitter.

„In Texas ertrinken jedes Jahr viele Menschen,“ erklärt Andreas, als wir es uns in den Sesseln gemütöich gemacht haben und dem Regen zuschauen, der die Straße in einen Bach verwandelt. Landstraßen werden hier an vielen Stellen binne weniger Minuten überflutet. Wer sich mit seinem Pickup da durchtraut, wird nicht selten einfach weggespült.

Bei Andreas im Wohnzimmer sitzen

Andreas hat mir gestern Austin gezeigt. Leckere Burger in einem Diner, ein Spaziergang rund um den aufgestauten Colorado, eine kleiner Ladenbummel über die South Lamar. „Wenn Du den JetLag loswerden wikkst, mußt Du Dich viel an der frischen Luft bewegen,“ war der Rat meiner Kollegin Erika. Und wirklich, mir geht es recht gut.

Der JetLag holt mich erst abends im Theater ein. Andreas nimmt mich mit zu Ladies Are Funny Festival. Unter anderem tritt die Gruppe „Girls Girls Girls“ auf, und improvisiert ein Musical auf die Themen „Bite your tounge“ und „petshop“. Unglaublich. Schade, daß ich trotz heftigen Lachattacken doch immer wieder eindöse.

Andreas ist mit den Veranstaltern gut befreundet und natürlich helfen wir am Ende der Vorstellung – warum sie aber uns beiden Deutschen am ehesten zutrauen, das Bierfaß zu tragen, ist mir nicht ganz klar :-)

26. April, 2008

Alles wird gut

19:00Uhr // 12:00Uhr Austin, Texas

Ich bin verschwitzt, ungewaschen… und endlich angekommen.

Eigentlich hatte mich American Airways gestern auf einen Mittagsflug gebucht (gegen 14Uhr Ortszeit). Das war mir auch sehr recht, denn gestern war ich so fertig, daß ich mir dachte: „Wenn Du jetzt schon 90Dollar für eine Übernachtung ausgeben mußt, dann genieß sie wenigstens und schlaf Dich aus.“ Tja… und dann eröffnet mir die Rezeptionistin, daß nicht einmal das Frühstück in dem Preis inbegriffen ist.

Meine Nacht war um 4:30Uhr Ortszeit dank JetLag vorbei. Also habe ich noch einmal mit American Airways telefoniert und tatsächlich doch noch einen Platz im ersten Flieger nach Austin bekommen.

Und ab da lief alles ganz ohne Probleme. Obwohl der Pilot einen „bumpy“ Flug angekündigt hatte, hatten wir schönes Wetter mit prima Sicht. Obwohl mir die Flugbegleiter keine Hoffnung machen konnten, daß mein Koffer mit an Bord sei (weil ich doch Umbucher wäre), war er es eben doch – und ich konnte ihn in Austin in Empfang nehmen. Und eine nette Sitznachbarin ließ mich auch noch mit ihrem Handy telefonieren und Andreas Bescheid sagen.

Mein Mietwagen in Austin, ein Mazda

Die Autovermieter haben einen schönen Mazda 3 für mich bereitgestellt. Die Schrankenwärterin von Hertz, die mich samt Mietwagen auscheckt, grinst mich mit ihren wenigen, verbliebenen Zähnen an: „Do you know, where you are going?“ Ich nicht – aber das Navi. Und das spricht sogar Deutsch (wobei die Ansage „In Punkt-Sieben Kilometern“ für 700 Meter schon etwas gewöhnungsbedürftig ist).

Leider konnte ich Andreas nicht erreichen und ihm nur auf den Anrufbeantworter sprechen. Er hat erst in vier Stunden mit mir gerechnet und ist auf seinem Improv-Kurs. Aber ich finde auch alleine meinen Weg über die Highways in Austin. Erwähnte ich schon, daß Amerika weitläufig ist?

Andreas Haus in AustinAn der Haustür hängt ein Zettel. „NIELS! Der Schlüssel liegt auf der Veranda. Geh durch die Tür auf dieser Veranda. Ruf mich an, die Nummer ist im Handy, das Handy auf dem Tisch. Andreas“ – heh… fehlt nur noch der Hinweis, daß sich diese Nachricht selbst zerstört.

Immerhin gibt es hier einen 220Volt Anschluß für meinen Laptop. Und WLAN. Das gibt mir endlich die Möglichkeit, mich per Skype telefonisch bei meiner Familie zu melden.

Jetzt endlich stellt sich die Euphorie ein. Ich bin wirklich in den USA. Wow!

26. April, 2008

Way to go, man, way to go

05:19Uhr // 22:19Uhr Chicago, Crown Plaza

Flughafen Chicago im Sturm

Während ich den letzten Eintrag geschrieben habe, ist ein Sturm über den Flughafen Chicago hereingebrochen. Ich habe mir nichts Böses gedacht und einfach abgewartet. Erst, als an der Anzeigetafel statt „Austin 9:25pm“ auf einmal „Austin 8:00am“ erschien, schwante mir, daß ich die USA jetzt mal von der weniger schönen Seite kennenlerne.

„Heute Nacht geht gar nichts mehr – und weil der Flughafen wegen schlechten Wetters und nicht wegen einer Naturkatastrophe geschlossen wurde, übernimmt die Fluggesellschaft nicht die Hotelrechnung.“ Eine Logik, die ich nicht wirklich verstehe.

Blick aus dem 14. Stock mit Flugzeug im Landeanflug auf Chicago Airport Jetzt sitze ich in meinem Zimmer, 14 Stock. Das Hotel ist kein schlechtes – aber von thermoversiegelter Doppelverglasung hält man hier scheinbar nicht besonders viel.Der Wind pfeift durch alle Ritzen. Und als Flughafen-nahes Hotel bekomme ich nun die Starts und Landungen als dröhnende Geräuschkulisse geboten. Komisch – dabei wurden doch soviele Flüge abgesagt?

In den vergangenen 48 Stunden hatte ich vielleicht 5 Stunden Schlaf. Ich muß mich hinlegen. Morgen mehr…

26. April, 2008

Versuchung

01:18Uhr // 18:18Uhr – Chicago Airport

Das erste, was mir den Vereinigten Staaten auffällt? Es ist alles groß – oder besser gesagt: weitläufig. In diesem Land scheint es keinen Mangel an Platz zu geben. Und ich bekomme einen Eindruck davon, woher die Mentalität kommen mag, mit der wir Europäer uns so schwer tun.

„Wir Europäer“ – gestern im Radio ging es um die europäische Identität. Da meinte ein Anrufer: „Wenn ich in München bin, fühle ich mich als Allgäuer, wenn ich in Berlin bin, als Bayer, wenn ich in Frankreich bin, als Deutscher und wenn ich in Afrika auf Montage bin, fühle ich mich als Europäer.“ Jetzt weiß ich, was er meint.

Die Einreise in die USA lief ohne Schwierigkeiten ab. Wie meine Kollegin Erika (geborene US-Amerikanerin) mir empfohlen hat, habe ich auf jeden Witz, jede Ironie verzichtet, sondern einfach neutral den Grund meines Aufenthalts geschildert. Eine kurze erkennungsdienstliche Behandlung (Fingerabdrücke, Foto) – dann durfte ich auch schon weiter. Und auch die Zollbeamten hatten kein Interesse an mir – zum Glück. Denn mir war auf dem Flug klargeworden, daß das Riesenglas Nutella für Andreas vielleicht doch Probleme bereiten könnten. Lebensmittel dürfen nicht eingeführt werden. Keine Ahnung, ob das auch für verschweißte Produkte gilt.

Der Flughafen in Chicago ist flächendeckend mit WLAN ausgestattet. Aber ich kann mich nicht überwinden, meine Kreditkarteninformationen und Adresse in das Web-Formular einzutippen. So dringend muß ich dann doch wieder nicht in’s Netz, auch wenn die Versuchung groß ist. Der Versuchung, ein paar Schokoladenkekse zu kaufen, kann ich dann aber doch nicht wiederstehen. Ich muß mich dringend an dieses Geld gewöhnen. Hier legt man die Gesichter der Präsidenten nach oben.

Ich bin jetzt fast zwanzig Stunden auf den Beinen – und der Jetlag meldet sich so langsam. Noch drei Stunden, dann geht mein Anschlußflug. Der wird noch einmal vier Stunden brauchen. Die USA sind weitläufig…

Regen über dem Flughafen Chicago

25. April, 2008

So ein Strund

18:25Uhr – Irgendwo über dem Atlantik

Halbzeit. Acht Stunden und 45 Minuten soll der Flug dauern, aber der Kapitän ist zuversichtlich, daß wir es schneller schaffen werden. Acht Stunden. Ich denke gerade daran, daß ich vor einigen Jahren in dieser Zeit die Strecke von Lübeck nach München zurückgelegt habe. Damals war das kein Problem – rein in’s Auto und ab auf die Autobahn. Ich erinnere mich an eine Tour, bei der ich tatsächlich nur einmal für zwei Minuten angehalten habe, um schnell auszutreten.

Hier im Flieger ist alles anders. Vor allem ist der Fußraum eng. Meine langen Beine sind jetzt wirklich ein Nachteil. Immerhin kann ich mein linkes Bein von Zeit zu Zeit im Gang ausstrecken.

Das Flugzeug ist eine Boing 767 – und nicht gerade fabrikneu. Das gleiche kann man auch über die Flugbegleiter sagen. Woher kommt eigentlich die Mär, die seien immer jung und knackig? Die hier sind es jedenfalls nicht. Aber dafür sehr ruhig, nett und zuvorkommend. Und was mehr kann man sich wünschen?

Ich sitze in einer Fensterreihe auf dem Gangsitz. Mein Nachbar hat gleich nach dem Start die Jalousine heruntergezogen und schaut auf seiner PSP Videos – das heißt – im Augenblick läuft die PSP und er schläft. Wohl das Flug-Äquivalent zu „vor der Glotze einschlafen“. Immerhin ist er nicht dick und schnarcht auch nicht – gleich zwei Dinge, über die mir Stella und Andreas als erfahrene Transkontinentalflieger Horrorgeschichten erzählt haben.

Das Mittagessen wurde schon eine Stunde nach Abflug gereicht, ebenso die Getränke. Die Visa- und Zoll-Formulare sind auch schon ausgefüllt. In den Fernsehern über der Mittelreihe läuft irgendein Film. Ich halte mich lieber an die Hörbücher auf meinem IPod. SPIEGEL und ‚ct habe ich leider daheim gelassen. Was bleibt mir also noch zur Zerstreuung? Ein Katalog namens SkyMall mit allerlei Dingen, die das Leben des amerikanischen Durchschnittsbürgers schöner gestalten soll. Ein Katzenklo mit automatischer Streu-Entsorgung? Nie wieder beim Spielen mit dem Hund den vollgeschlabberten Tennisball aufheben müssen? Für alles gibt es eine tolle Lösung, vorgestellt in bunten Farben von glücklichen Menschen. Mama, wenn Du das hier liest: Danke für jedes abfällige „So ein Strund!“, mit dem Du jedes bunte Plastikspielzeug (vorzugsweise aus dem Haus Mattel) bedacht hast, das ich mir als Kind so sehnslich gewünscht habe (und das Du mir natürlich nicht gekauft hast). Das hat mich für den Rest meines Lebens gegen solche Angebote immunisiert.

25. April, 2008

Overdressed

13:25Uhr – Frankfurt Flughafen, Sicherheitsbereich Terminal C Gate 9

Wenn man den modernen, großzügig und doch funktional gestalteten Flughafen in München kennt, ist Frankfurt ein echter Kulturschock. Die Wege sind weit. Dafür gibt es alle paar Meter eine andereKontrolle. Das Personal von American Airlines scheint durch die Bank aus US-Amerikanern zu bestehen – den Unterschied merkt man nicht nur am Akzent, wenn sie sprechen. Sie sind auch erheblich freundlicher als das deutsche Flughafen-Personal und der deutsche Grenzbeamte. Vielleicht sind die aber auch nur deshalb so frustriert, weil sie den ganzen Tag in einem Betonklotz ohne Fenster Dienst schieben müssen.

Stella hat mich vor einer knappen Stunde abgesetzt. Und natürlich habe ich mich als Rookie von der Dame am Check-In gleich in den Sicherheitsbereich schicken lassen. Was für ein Quatsch. Ich hätte locker noch etwas essen können. Stattdessen muß mir jetzt ein pappiges Brötchen mit etwas Aufschnitt reichen. Andererseits unterscheidet sich der Sicherheitsbereich hier erheblich von dem in München. Keine Geschäfte, nur ein Raum mit acht endlos langen Sitzreihen, die sich langsam mit meinen Mitpassagieren füllen.

Die Frau mir gegenüber trägt Flipflops und ein lockeres T-Shirt. Überhaupt sind hier alle sehrsommerlich gekleidet.Ich dagegen trage einen dicken Pullover und habe meine schwere Lederjacke dabei. Lachen die alle über das deutsche Aprilwetter und sind einfach härteres gewohnt? Oder wissen die schon, was uns in den Chicago erwartet.

Frankfurt Flughafen